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Konzeption

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1.Kindertagespflege „Kunterbunt“

Kindertagespflege ist ein wichtiger Baustein zur Entlastung der Eltern und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie ermöglicht Eltern eine flexible Art der Kinderbetreuung mit individuellen Lösungen. Aufgrund der familiären Atmosphäre und dem kleinen Betreuungsrahmen ist diese Art der Betreuung besonders für Kinder unter drei Jahren geeignet.

Die Kindertagespflege gewinnt durch den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr sowie der Gleichstellung zu Krippe und Kindergarten immer mehr an Bedeutung.

1.1 Merkmale meiner Kindertagespflege

  • Bis zu acht Kinder im Alter von 10 Monaten bis zum 3. Geburtstag

  • Guter Betreuungsschlüssel

  • Qualifizierte, geprüfte Tagespflegeperson mit stetigen Fort- und Weiterbildungen

  • Kinder werden eng eingebettet in einem generationsübergreifendes Umfeld

  • Individuelle Eingewöhnungszeit und Betreuung

  • Individuelle Gestaltung des Tagesablaufes nach den Bedürfnissen des einzelnen Kindes

  • Altersgerechte Förderung

  • Enge Zusammenarbeit mit den Eltern


1.2 Über uns und unsere Familie

Wir das sind Katharina und Daniel Nell. Wir wohnen seid 2012 in einem wunderschönen Haus in Altenkirchen einem Ortsteil von Braunfels. Wir haben zwei gemeinsame Kinder, die 2015 und 2016 geboren wurden. Nach den Geburten unserer beiden Kindern haben sich unsere Prioritätet stark geändert. Wir haben uns viel Zeit genommen uns besser in den neuen Rollen als Mutter und Vater kennenzulernen und herauszufinden, wie wir als Familie leben möchten.

1.2.1 Katharina Nell

Mein Name ist Katharina Nell, ich bin 1989 geboren und habe von 2010-2016 in Frankfurt Soziale Arbeit studiert. Die Zeit, als mein Erstgeborener noch sehr klein war, habe ich genutzt, mich mit anderen Müttern aus der Gegend auszutauschen. Wir haben uns, meistens bei uns zuhause, zu einem Krabbeltreff getroffen, den wir daraufhin zu einem wöchentlichen Turntreff für Kleinkinder ausgebaut haben. Dann wurde mein Großer ein Kindergartenkind bei dem Elternverein „die Waldracker“ und ich wurde sehr schnell Vorstandsmitglied. Diese Tätigkeit führte mich im Jahr 2019 zu einer viermonatigen Erzieher-stelle in diesem Waldkindergarten. All diese ehrenamtlichen Aktivitäten mit und für Kinder, erfüllen mich immer wieder mit Stolz, ich genieße die Zeit und werde nicht müde, mich immer weiter zu engagieren. Die Tätigkeit einer „Tagesmutter“ kenne ich außerdem noch aus meiner eigenen Kindheit. Es war für mich damals eine wundervolle Erfahrung, in regelmäßigen Abständen in dieser Familie aufgenommen zu werden und ein Teil dieser zu sein. All diese Prozesse haben mich schließlich dazu verleitet, im Januar 2021 meine Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson zu machen.

1.2.2 Daniel Nell

Mein Name ist Daniel Nell, ich bin 1989 geboren und habe 2007 eine Ausbildung zum Rollladen und Sonnenschutzmechatroniker gemacht. Nachdem 2016 Morbus Chron bei mir diagnostiziert wurde war klar, dass ich nicht mehr in meinem Beruf zurückkehren werde. Seitdem waren die Jahre nicht nur geprägt von der Findung meiner Rolle als Vater sondern auch die Gesundung stand im Mittelpunkt. Ich musste viel ausprobieren, dennoch kann ich heute mit der richtigen Ernährung gut auf meine Krankheit reagieren. Das Wissen über Ernährung und Lebensmittel nutze ich für die Verköstigung meiner Familie und der Tageskinder. Nachdem Katharina im August 2021 anfing Kinder bei uns Zuhause zu betreuen war ich vorzugsweise für den Haushalt und unsere Kinder da. Schnell haben mich die Tageskinder in Ihre Spiele mit eingebunden. Ich merkte schnell wie erfüllend die Arbeit mit den Kindern ist und wie gut Katharina und Ich als Team arbeiteten. Deshalb beschloss ich 2022 die Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson zu machen und so drei weitere Plätze zu schaffen und somit mit Katharina zusammen eine Gruppe von bis zu 8 Kindern bei uns zuhause zu betreuen.

1.2.3 Wir zwei und unsere Familie

Seit unserer Ausbildung zur Kindertagespflegeperson sind wir anerkannte Kindertagespflegeperson mit einer Qualifizierung nach dem QHB und besitzen eine Pflegeerlaubnis um jeweils bis zu fünf Kindern gleichzeitig zu betreuen. Wir beide haben eine Hygieneschulung sowie einen Erste-Hilfe-Kurs für Kleinkinder und Säuglinge erworben und frischen diese in regelmäßigen Abständen auf. Wir werde jährlich mindestens zwei Fortbildungen machen und an den Vernetzungstreffen der Kindertagespflegepersonen teilnehmen. Für uns ist es sehr wichtig uns fortzubilden, da wir Themen gerne vertiefen möchte. Daher werden wir die Angebote der Fortbildungen mit Freude annehmen.

Die Mama von Katharina besucht wöchentlich die Kindergruppe und bereichert diese durch Liederkreise, Vorlesezeiten oder ausgedehnte Schaukelrunden. Unsere Familie besteht zudem noch aus zwei Kaninchen, die im Garten wohnen, und einem Kater, die drinnen und draußen unterwegs ist. Wir achten auf die wiederkehrenden Wurm- und Zeckenbehandlungen sowie die empfohlenen Impfungen. Das Katzen- und Kaninchenklo ist außerhalb der Reichweite der Kinder.

1.3 Lage und Größe meiner Kindertagespflege

Unser Haus liegt in dem kleinen Ort Altenkirchen bei Braunfels. In Laufnähe befindet sich ein Bio-Hühnerhof und eine Eselweide, die wir öfter aufsuchen. Außerdem gibt es oberhalb von Altenkirchen einen Steinbruch mit einer Aussichtsplattform. Dort können wir Bagger und LKWs beobachten. Des Weiteren können wir die Pferde der ortsansässigen Reittherapeutin besuchen ggf. streicheln und füttern. Unterstützend hilft uns seid Februar 2022 unser Krippenwagen mit sechs vollwertigen Plätzen, der über einen elektrischen Motor verfügt. Mit diesem können wir alle Berge um Altenkirchen bezwingen.

1.3.1 Räume

Im Haus ist ein eigenes Zimmer für die Tageskinder bestimmt. Dieses dient als Spielzimmer sowie als Ruheraum.

Darüber hinaus gibt es einen langen Flur, der im großen Wohnzimmer endet. Im Wohnzimmer gibt es einen Bereich der zum Toben, Höhlen bauen und Klettern einlädt. Im Wohnzimmer steht auch unser großer Esstisch, an dem wir zusammen essen.

1.3.2 Garten

Der Garten umfasst ca. 600m², ca. die Hälfte ist als Spielbereich umgebaut.

Neben einem großen Spielhaus mit Rutsche, Holzpferd und Matschküche, gibt es auch einen Sandkasten und Schaukeln sowie einem Trampolin. In diesem Bereich können sich die Kinder frei bewegen und sich vielen Sinneserfahrungen hingeben.

Wir haben einen großen Gemüsegarten und viele Naschpflanzen, wie Johannesbeeren, Erdbeeren, Sauerapfer, Tomaten, Erbsen, Karotten, usw., die dazu einladen mit mir zusammen erkundet zu werden.

1.3.2 Ausstattung

Jedes Kind hat bei mir einen eigenen altersgerechten Hochstuhl am Esstisch, einen eigenen individuell gestaltbaren Schlafplatz (Reisebett mit extra Matratze), in der Tobeecke ist eine kleinkindgerechte Rutsche, ein Trampolin und verschiedene Matratzen, Decken und Kissen. Frei zugänglich sind Puzzles, Duplosteine, Bausteine, Autos, Schleichtiere, Bobbycars und Rody Hüpfpferde. Das Tageszimmer ist ausgestattet mit vielen verschiedenen Spielsachen, die in Regelmäßigen Abständen gewechselt werden, damit ich den Kindern zwar Abwechslung, aber keine Überforderung bieten kann.
 

2.Öffnungs- und Schließzeiten

Unsere Kindertagespflegestelle ist täglich von 7:30 – 15:30 Uhr offen. In der Regel bieten wir fünf Ganztagsplätze und zwei bis drei Halbtagsplätze an. Generell wollen wir aber auch flexibel die Gruppengröße sowie die Betreuungszeiten anbieten. Die Betreuungszeiten werden mit den Eltern gestaltet. Während der Mittagspause von 11:30 – 13:30 ist eine Abholung nicht möglich.

Die Kindertagespflege „Kunterbunt“ macht festen Urlaub. Generell geschlossen ist zwischen Weihnachten und Neujahr, sowie alle gesetzlichen Feiertage und gegebenenfalls Brückentage. Alle weiteren Schließzeiten verteilen wir über das Jahr auf.

Die Schließzeiten werden spätestens im Oktober für das Folgejahr festgelegt und schriftlich mitgeteilt. Des Weiteren werde wir jeweils an mindestens zwei Fortbildungen teilnehmen. Die Zeiten dafür werden auch frühzeitig bekannt gegeben.

3.Ziele

Partizipation ist eines der höchsten Ziele meiner Arbeit, darüber hinaus ist ein Ziel der pädagogischen Arbeit gesetzlich untermauert, denn laut §22 Kinder- und Jugendhilfegesetz ist das Ziel einer Tageseinrichtung die Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes.
 

3.1 Unsere Ziele

Kinder wollen ihre Welt entdecken und tun dies mit jedem Schritt und mit jedem Spiel. Sie sind von Natur aus neugierig und sehr an ihrer Umwelt interessiert. Beim Erkunden der Dinge und Zusammenhänge lassen sich oftmals erstaunliche Entdeckungen machen. Um diesem Bedürfnis nachzukommen, brauchen Kinder nicht nur ein passendes Umfeld, sondern auch eine Begleitung, die sie unterstützt, fördert und bestärkt. Unser Ziel ist es, ganz nach dem Zitat von Gerald Hüther „Kinder einzuladen, sie zu ermutigen und zu inspirieren, sich als kleine Weltentdecker auf den Weg zu machen.“ Sie sollen sich bei uns frei bewegen können und dazu gehört auch, selbst zu entscheiden mit was, mit wem, wo und wie lange sie spielen wollen. Dies ist nicht nur ein Recht (Artikel 28 und 31 UN-Kinderechtskonvention) der Kinder bei uns zu Hause, sondern fördert auch die Selbstbildung der Kinder.

Das Grundbedürfnis der Bewegung zu erfüllen, ist eines unserer höchsten Ziele. Viel und abwechslungsreiche Bewegung wirkt sich positiv auf das Gehirn aus und gehört daher in unseren Alltag. Durch Bewegungsspiele oder wechselnde Angebote wie Bällebad, Krabbeltunnel, Trampolin, Rutsche, Bobbycars usw. möchten wir die Kinder zu immer wieder neuen Bewegungsabläufen anregen. Wir werden unterschiedliche Parcours aufbauen und mit unterschiedlichen Materialien kreativ werden. Die Innenräume und das Außengelände sind bei uns bewegungsfreundlich und sicher gestaltet. So können wir den Kindern beruhigt Freiräume für Bewegung lassen.

Darüber hinaus möchten wir Sicherheit, Geborgenheit, Liebe und Vertrauen geben. Das Fördern der Selbständigkeit nach dem Grundsatz „Hilf mir es selbst zu tun“ nach Maria Montessori nimmt einen hohen Stellenwert bei uns ein.

Wir möchten in Grundsätzen der Ko-Konstruktion und Partizipation mit den Kindern zusammenleben und dafür wurden schon einige Beispiele wie etwa beim Essen und Spielen genannt. Dies ist für uns von besonderer Bedeutung, denn nur wenn Kinder ein wirkliches Mitspracherecht für die Gestaltung ihres Alltags haben, können sie davon tatsächlich profitieren. Die Interessen und Fragen der Kinder stehen im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns und dies möchten wir dialogisch und diskursiv umzusetzen.

3.2 Unser Bild vom Kind

„Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und Individualität von anderen Kindern. (…), es hat sein eigenes Lern- und Entwicklungstempo“ (BEP S.21). In dieser Aussage ist eigentlich alles von dem enthalten, wie wir Kinder sehen. Individualität und die Fähigkeit, dies zu tolerieren und zu respektieren, sehen wir als sehr wichtig. Dies wird unterstützt durch die Aussage, dass jedes Kind sein eigenes Lern- und Entwicklungstempo hat. Wie oben erwähnt, wollen wir Kinder durch „einladen, ermutigen und inspirieren“ fördern (Gerald Hüther). Das ist unser Verständnis von Bildung und Lernen, also dementsprechend immer danach zu fragen, wofür sich das Kind interessiert und wie ich es dabei unterstützen kann, ohne es einzuschränken. Auch das Zitat von Maria Montessori verdeutlicht dies nochmal. „Das Spiel ist die Arbeit des Kindes“. Im freien Spiel gibt es eine Fülle von Lern- und Bildungsmöglichkeiten. Diese Möglichkeiten zu schaffen, ist unsere Aufgabe. Bildungsarbeit geschieht alltäglich sowohl ungesteuert als auch in bewusster Unterstützung. Getragen von Nähe, Aufmerksamkeit, Zuneigung, Interesse, Staunen, Neugierde und Zutrauen, welche durch den zwischenmenschlichen Kontakt gestärkt wird und zur Selbstbildung beiträgt. Kinder erhalten bei uns Freiräume, um die eigenen Kompetenzen stetig zu erproben, zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Lernmethodische Kompetenzen sind zentrale Basiskompetenzen, die für das Lernen im gesamten Lebensverlauf sehr wichtig sind. Wir fragen uns immer wieder, was interessiert das Kind, was sind seine Denk- und Verstehensprozesse, was stellt das Kind sich vor? Wir werden häufig offene Fragen stellen und es ist völlig in Ordnung, wenn wir alle mal keine Antwort darauf haben.

3.3 Unser pädagogisches Profil

Wir orientieren uns am hessischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP), dies wurde oben bereits genauer erläutert.

 

3.3.1 Pädagogisches Profil von Katharina Nell

Meine pädagogischen Wurzeln sehe ich in dem beziehungs- und bedürfnisorientierten Erziehungsstil. Dabei gilt grundsätzlich, dass die Bedürfnisse von Babys immer direkt gestillt und bei älteren Kindern die Bedürfnisse immer ernst genommen werden sollen. Das heißt, das Kind wird gesehen, es wird begleitet, unterstützt, hinter bestimmten Verhaltensweisen werden die Bedürfnisse wahrgenommen und Lösungen werden gesucht. All dies basiert auf einer Ebene aus Respekt und Verantwortungsbewusstsein. Dies ist stets Grundlage meiner Beziehung zu den Tageskindern.

Meine Kinder gehen oder sind in einen Waldkindergarten gegangen. Ich habe diese Form der Pädagogik sehr zu schätzen gelernt. Unser Leben in der Familie lässt sich als naturverbunden, nachhaltig, wertschätzend und verantwortungsvoll beschreiben. Waldpädagogik ist eine Form der Naturpädagogik und soll ganzheitlich durch praktisches Erleben und Lernen ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge in Wald und Natur nahebringen und somit der Naturentfremdung entgegenwirken. Auch dieses Ziel ist Grundlage vieler pädagogischer Angebote und Prinzipien von mir.

3.3.1 Pädagogisches Profil von Daniel Nell

Wie unter dem Punkt unsere Ziele beschrieben ist es mir sehr wichtig den Kindern die Möglichkeit der Partizipation zu geben. Sie sollen Mitbestimmer unseres Alltags sein. Ich sehe mich als Rahmengeber, aber innendrinnen befüllen die Kinder. Auch beinhaltet meine Sicht der Pädagogik, dass wir als soziales Umfeld maßgeblich daran beteiligt sind wie und was die Kinder lernen. Der Fachbegriff dazu ist die Ko-Konstruktion. „In der Praxis bedeutet dies, dass Kinder in der sozialen Beziehung zu anderen Kindern sowie Erwachsenen lernen und stärker die gemeinsame Erforschung von Bedeutung als Erwerb von Fakten im Mittelpunkt steht." Diese gemeinsame Erforschung von Bedeutungen, meint dass es einen Austausch gibt und allen Dingen und Geschehnissen einen Sinn gibt. Damit können auch die kleinsten Kinder lernen. In unserem familiären Umfeld und der kleinen Gruppe können wir diesen zwei grundsätzlichen pädagogischen Zielen sehr gut verwirklichen.

Ein wichtiger Punkt in unserer Familie nimmt die Ernährung ein. Wir achten nicht nur auf die Haltung und Erzeugung der Lebensmittel, sondern auch auf Regionalität sowie Saisonalität. Zuckerfrei oder zuckerarm, welche Fette benutzen wir usw. sind Fragen, die wir uns darüber hinaus immer wieder stellen. Aber auch die Zubereitung möchte ich mit den Kindern zusammen erleben bzw. sie erleben lassen. So soll nicht nur Tischdecken und -abräumen zusammen gestaltet werden, sondern auch Gurken schneiden, Tomaten und Karotten waschen oder den Naturjoghurt mit Obst verfeinern. Ich möchte darüber hinaus mit den Kindern viele Produkte im Garten anpflanzen, um diese dann auch verzehren zu können. Die Nascherei von Erdbeeren, Himbeeren, Erbsen usw. direkt am Strauch können die jungen Kindern bei uns manchmal zum ersten Mal erleben.

4.Die Betreuungsgruppe

Die Vormittagsgruppe besteht aus maximal acht Kindern. Alle im Alter zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr. Nachmittags sind es meistens weniger Kinder. In Zukunft könnten wir uns auch das Angebot einer Wochenendbetreuung mit Übernachtung vorstellen, aber zunächst wollen wir mit den Öffnungszeiten unter der Woche weiter machen.

Das Kind orientiert sich an den Strukturen des Alltags und lernt gemeinsam mit anderen Kindern soziale Regeln in der Gruppe. Es lernt seine eigenen Grenzen zu entwickeln, lernt von den Spielkameraden, die ein wichtiger Bestandteil für das Kind werden und erste Freundschaften werden geschlossen.

4.1 Angebote und Beschäftigungen

Wir wollen mit den Tageskindern unsere eigene Kreativität ausleben. Gerade Naturmaterialien oder Upcycling-Ideen haben es uns sehr angetan. So gestalten wir Nudelketten, bepflanzen leere Dosen oder gestalten aus Klopapierrollen einen Parcours. Wir sammeln jede Menge Materialien in der Natur, mit denen wir weiter basteln können, wie Laubbäume kleben mit echten Blättern, Kastanienketten und -Tiere. Dabei liegt bei uns der Fokus nicht auf dem Ziel und dem perfekten Ergebnis, sondern darin die Materialien zu erforschen. Wir machen regelmäßig das Angebot, in unserem Gemüsegarten tätig zu werden und sei es nur zum Naschen der Johannesbeeren. Wir verbringen bei jedem Wetter viel Zeit draußen. Unser Naturverbundenheit möchten wir den Kindern näherbringen und sie ermutigen wie Pippi Langstrumpf im Regen Blumen zu gießen.

4.2 Eingewöhnung

Jedes Kind braucht eine andere Zeit sich von den Eltern zu lösen, von daher möchten wir nicht nach einem bestimmten Schema verfahren, sondern schauen genau hin. Sobald die Eltern zum Erstgespräch da waren und man sich für eine Betreuung entschieden hat, startet das Kennenlernen. Informationen über Vorlieben oder auch Besonderheiten des Kindes können uns helfen uns auf das Kind einzustellen. Die Eingewöhnung eines jeden Kindes wird nur von Katharina alleine oder von Daniel alleine übernommen. Das bedeutet, es gibt für jedes Kind eine Bezugsperson in unserer Großtagespflege, auch wenn wir die meiste Zeit zusammen sein werden. Bezugsperson meint, dass eine oder einer von uns eine tragfähige Beziehung zu dem Kind aufbaut und die Koordination, Abrechnung und erste Kontaktperson für die Eltern sein wird. Die ersten drei Tage in unserer Kindertagespflegestelle nimmt eine schon bestehende enge Bezugsperson (z.B. Mutter/Vater/Oma) mit dem Kind an unseren Alltag teil, dies kann zunächst verkürzt stattfinden. Frühestens am dritten Tag, wenn einzelne Indizien darauf hinweisen, wird ein erster Trennungsversuch stattfinden. Danach werden die nächsten Schritte geplant und mit den Eltern besprochen. Wir orientieren uns hierbei am Berliner Eingewöhnungsmodell, welches sich sehr individuell auf das Kind einstellt. So werden die anfänglichen kurzen Trennungen immer weiter ausgebaut und erweitert. Auch achten wir genau auf Indizien und Verhalten der Kinder in dieser Zeit. Eine zeitliche Spanne hier zu nennen ist sehr schwer und sehr individuell. Einzuplanen sind auf jeden Fall 4 Wochen, wobei die Eltern zum Schluss nicht ununterbrochen anwesend sein werden.

Da eine Eingewöhnung des Kindes immer auch ein Abschied für die Eltern sein wird, ist ein enger Kontakt zwischen uns und den Eltern in dieser Zeit sehr wichtig. Aufgrund der heutigen Kommunikationsverbindungen, können wir den Eltern unkompliziert Kurzinfos, evtl. Fotos oder kurze Videos mit dem Nachrichtenmessenger „Signal“ zukommen lassen.

4,3 Hygiene und Sauberkeit

Kinder dürfen bei uns frei wählen, ob sie aufs Klo oder das Töpfchen gehen wollen, wo sie gewickelt werden möchten und ob sie dabei allein sein wollen oder andere dabei haben möchten. Das Bad ist frei zugänglich und das Ausprobieren erwünscht. Wir legen Wert auf einen liebevollen und respektvollen Umgang, vor allem in Hinblick auf die Sauberkeitsentwicklung der Kinder. Uns ist eine achtsame, beziehungsvolle Pflege wichtig. Emmi Pikler sagt passend dazu: „Entscheidend ist, wie wir die Säuglinge und Kleinkinder berühren, aufheben, tragen, mit ihnen reden. Wenn wir ihnen mit liebevollem Respekt begegnen und unsere Hände tastend, empfindsam, behutsam und feinfühlig sind, dann entspannt sich das Kind“. Dieser Umgang passt auch zum weiteren Entwicklungsschritt des „sauber Werdens“. Wir üben uns in Geduld und Gelassenheit, auf Signale des Kindes feinfühlig reagieren und dem Kind ungezwungen Gelegenheit geben den Gang auf Toilette zu beobachten, ihm aber auch freistellen seine Privatsphäre zu haben.

Die Sauberkeit und Hygiene der Räume werden von uns als Familie übernommen. Ein sauberes und geordnetes Umfeld unterstützt die Kinder in ihrer Selbstständigkeit.

4.4 Beobachtung und Dokumentation

In unserer Kindertagespflege ist die Beobachtung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. So können wir umfassende Einsichten über das Verhalten des Kindes, seiner Gefühlslagen, Perspektiven und seiner sozialen Kontakte erhalten. Das hilft uns, uns auf jedes einzelne Kind individuell einzustellen. Die Dokumentation bestärkt uns in unserem pädagogischen Handeln und der eigenen Reflexion. Wir werden zusätzlich ein jährliches Reflexionsgespräch mit den jeweiligen Eltern führen.

5.Gedanken zur Tagesgestaltung

Wir fangen den Tag grundsätzlich mit einem gemeinsamen Frühstück an. Das gemeinsame Essen und auch die Zubereitung sind uns sehr wichtig. Die Kinder sollen die Zutaten sehen, spüren und auch schmecken dürfen. Auch die Mitgestaltungen und Entscheidung, welche Zutaten jede und jeder Einzelne nutzen will, sind da entscheidend. Da manche sehr früh kommen werden und andere erst kurz vor dem Essen, entsteht so eine Zeitspanne des Freispiels, auch werden in dieser Zeit unsere eigenen Kinder das Haus verlassen. Vor dem Frühstück machen wir einen kleinen Morgenkreis mit Begrüßungslied und Bewegungssongs. In der großen Zeitspanne nach dem Frühstück und vor dem Mittagsschlaf wird es manchmal gezielte Angebote von uns geben, wie beispielsweise besondere Spielzeuge wie Kartons, Knete, Bewegungsparcours, auch Raum zum Basteln mit unterschiedlichen Materialien soll hier Zeit finden. Aber auch das wichtige Freispiel drinnen oder draußen hat hier Platz. Da können die große Matschküche, Rutsche oder Trampolin entdeckt werden. Hin und wieder werden wir kleinere oder größere Ausflüge unternehmen, aber prinzipiell gestalten wir uns diese Zeit zusammen. Danach Snacken wir noch eine Kleinigkeit und geben den Kindern Zeit zum Schlafen und Ruhen. Das frisch zubereitete Mittagsessen wartet dann in großer Runde auf uns. Auch danach wird es individuell noch Zeit zum Spielen und Entdecken geben.

Hier steht nun mit Zeiten ein exemplarischer Tagesablauf, der aber flexibel und variabel gestaltet ist und sich immer wieder mal ändern kann:

07:30 - 08:45 Uhr Ankommen und Begrüßung der Kinder

08:45 – 09:00 Uhr Morgenkreis

09:00 – 09:30 Uhr Gemeinsames Frühstück

09:30 – 11:30 Uhr Freispiel drinnen und draußen, kleine Ausflüge, dazu gibt es kleine Snacks

11:30 – 13:30 Uhr Mittagspause

13:30 Uhr erste Abholzeit

14:00 – 14:30 Uhr Mittagessen

14:30 – 15:30 Uhr zweite Abholzeit und Freispiel drinnen und draußen

5.1 Frühstück

Das Frühstück wird täglich von uns als Gruppe zusammen gestaltet. An dem einen Tag wird es selbstgebackenes Brot mit Käse und Wurst geben, dazu viel frisches Gemüse, welches die Kinder selbst putzen und schneiden können. Wenn es die Saison zulässt, ernten wir es zusammen im Garten. An anderen Tag bereiten wir uns einen ausgewogenen Joghurt zu. Da kann jedes Kind selbst entscheiden, was es rein macht. Von verschiedenem Obste bis zu verschiedenem Müsli und Haferflocken oder Nüssen ist alles vorstellbar. Die Kinder sollen die Lebensmittel erforschen dürfen. Vor der Mittagspause wird es Snacks in Form von Obst, Gemüse, Reiswaffeln, gepufften Dinkel usw. geben.

5.2 Mittagessen

Das Mittagessen wird zusammen mit unseren Kindern um 14 Uhr stattfinden. Daniel wird dieses frisch zubereiten. Wir werden auch hier die Kinder mitbestimmen lassen, indem wir den Essensplan für die nächste Woche zusammen gestalten. Es können Wünsche geäußert werden und auch von vornherein Gerichte abgewünscht werden, bzw. können wir Alternativen an diesen Tag bereitstellen.

Wir achten darüber hinaus nicht nur auf saisonal, sondern auch auf ökologischen Anbau, regional, Vielseitigkeit und Ausgewogenheit der Lebensmittel ob beim Frühstück oder Mittagessen. Auch auf jegliche Unverträglichkeiten können wir eingehen, da die meisten Komponenten bei uns einzelnen vorrätig sind. Auch sind wir aus privaten Gründen laktosefrei, glutenfrei und hystaminarm zu Hause eingerichtet.

5.3 Ruhezeiten

Die Ruhezeit zwischen 11:30 und 13:30 Uhr nimmt einen wichtigen Bestandteil in unserer Familie ein. Unsere Kinder ruhen mittags bei einem Buch oder Hörspiel. In unserer Kindertagespflege machen wir den Kindern während dieser Zeit das Angebot zu schlafen oder zu ruhen. Jedem Kind steht ein eigenes Bett zur Verfügung. Während dieser Zeit ist keine Abholzeit. Darüber hinaus beachten wir den individuellen Schlafbedarf und Schlafrhythmus der Kinder, daher steht ein freizugängliches Bett jederzeit zur Verfügung.

6.Ziele und Formen der Zusammenarbeit

Uns ist es sehr wichtig, dass zwischen uns und den Eltern eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft entsteht. Das resultiert daraus, dass wir als Tageseltern der Kinder ein wichtiger Bezugspunkt für sie sein werden. Die Beziehung zwischen uns und den Eltern ist daher sehr wichtig und wir sollten eine Zusammenarbeit im Dialog schaffen. Unser Ziel ist es, den Kindern ein stabiles Umfeld zu bieten, eine altersentsprechende Förderung sowie eine liebevolle Betreuung. Wir bemühen uns um Offenheit, Reflexion und Akzeptanz.

Informationen, den Speise- und Urlaubsplan wird es in digitaler Form über unsere Homepage geben. Informationen für einzelne Eltern werden beim Bringen und Holen besprochen oder per Brief mitgeteilt. Krankmeldungen sind problemlos über eine Kurznachricht möglich.

Elterngespräche finden nach Möglichkeit regelmäßig nach individueller Absprache mit den Eltern statt. Wir sind generell für Fragen offen, wenn es sich zwischen „Tür und Angel“ besprechen lässt. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, am späten Nachmittag oder frühen Abend uns auf den Arbeitshandy anzurufen oder einen Termin auszumachen. Das Arbeitshandy wird in der Regel bis 20 Uhr an sein, danach schaltet sich der Anrufbeantworter ein, diesen bitte auch nutzen, wir rufen zurück. Uns ist ein guter freundschaftlicher Kontakt zu den Eltern sehr wichtig, aber auch wir brauchen Freizeit und Pausen.

7.Schlussworte

Wir freuen uns auf jede Interessensbekundung und auf eine gute und aktive Zusammenarbeit mit allen zukünftigen Eltern. Wir sind am Anfang unserer Tätigkeit und freuen uns über Anregungen, Lob und Kritik. Vieles wird sich sicherlich im Laufe unserer Arbeit ändern und wir werden diese Konzeption immer wieder überarbeiten und aktualisieren.

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